Herzlich Willkommen!

Wenn du den Weg zu dieser Seite gefunden hast, befindest du dich vermutlich in einer sehr traurigen Phase deines Lebens.

Unsere Sternenkinder sind unvergessen

Deine Erwartungen für die kommenden Monate und Jahre wurden wieder zerschlagen. Vielleicht hast du das Gefühl, dass dich ein schreckliches, seltenes Ereignis ereilt hat.
Leider ist ein natürliches verfrühtes Ende einer Schwangerschaft gar nicht so selten wie man denkt. Das Thema ist einfach nur ein Tabu in unserer Gesellschaft. Am Ende hat fast jede Frau mit mehreren Kindern und auch viele mit nur einem Kind dieses Schicksal bereits getroffen.

Ich möchte dir mit dieser Webseite helfen in dieser Zeit der Trauer zumindest deine Optionen genau zu kennen und deine bestehende Schwangerschaft selbstbestimmt zu Ende gehen zu lassen.

Zuallererst: Du hast Anspruch auf eine Hebammenbetreuung, die nach meinen Recherchen jede Krankenkasse zahlt. Für die gesetzlichen kann ich es aus direkter Erfahrung sicher sagen. Bei den privaten eventuell den Mann bitten einmal Rücksprache zu halten oder die Hebamme nach ihren Erfahrungen fragen. Ein paar Hebammen(praxen) haben das Thema Fehlgeburt bereits in ihrer Webseite integriert. Ansonsten hilft nur anrufen und nachfragen. Hier hat das Thema auch nochmal die Seite Baby-Center aufgegriffen: https://www.babycenter.de/a22882/hebammenhilfe-bei-und-nach-fehlgeburten 

Wenn du durch eine der zahlreichen Ultraschalluntersuchungen oder auch durch eine leichte Blutung herausgefunden hast, dass dein Baby sein Wachstum nicht mehr fortsetzen konnte, dann hast du folgende 3 Möglichkeiten. Mit Klick auf die jeweilige Möglichkeit erhältst du Zugang zu vielen Informationsseiten mit verschiedenen Schwerpunkten zu den Themen Missed Abortion, kleine Geburt zu Hause, Einleitung der Fehlgeburt mit einem Medikament und auch Ausschabung bzw. Kürettage.

Ich wünsche dir alles Gute auf deinem individuellen Weg mit deinem kleinen Sternchen!

Aktuelle Info: Petition zur verpflichtenden schriftlichen Aufklärung über alle 3 Optionen bei einer Fehlgeburt. Macht mit, damit die Informationssituation besser wird! https://www.openpetition.de/petition/online/leitlinien-fuer-den-umgang-mit-fehlgeburten-gefordert 

 

Ich würde mich über eine Anerkennung meiner Arbeit hier durch einen kleinen Kommentar unter einem Beitrag freuen. Schreibt mir vor allem wenn euch die Seite in eurem Weg positiv geholfen hat - denn das war mein Ziel in den vielen Stunden des Texte Schreibens und Quellen nochmal Suchens.

Abwarten

Du kannst einfach eine natürliche Fehlgeburt, auch kleine Geburt genannt, abwarten. In 90% der Fälle beginnt eine Blutung in 2-6 Wochen nach dem Wachstumsende deines Babys oder zu deinem normalen Zyklusbeginn, den du dir von deiner letzten Periode aus berechnen kannst.

Medikament zur Einleitung

In anderen europäischen Ländern ist es üblich eine Fehlgeburt immer erst mit einem künstlichen Prostglandin auszulösen und nur falls danach Reste verbleiben eine Ausschabung vorzunehmen. Auch in Deutschland hast du diese Möglichkeit, auch wenn sie dir nicht immer genannt wird.

Operative Fehlgeburt

Die Ausschabung oder Kürettage ist in Deutschland Standard bis zur 14. SSW. Ab dieser Woche erfolgt erst eine eingeleitete Geburt und anschließend ebenfalls eine Ausschabung. Dieser operative Eingriff unter Vollnarkose ist ambulant. Du kannst nach ein paar Stunden wieder heim.

 

Damit ihr einen schnellen und einfachen Blick auf die wichtigsten Fakten erhaltet, habe ich euch alle 3 Optionen einmal gegenübergestellt.

Eine wissenschaftliche Arbeit von 2021 hat Leitlinien und Veröffentlichungen der letzten 20 Jahre gesichtet und daraus viele Zahlen zu den einzelnen Methoden gesammelt https://www.aerzteblatt.de/archiv/222069/Therapieoptionen-nach-Diagnose-der-fruehen-Fehlgeburt-exspektativ-medikamentoes-chirurgisch 

 

Wichtiger Hinweis: Eine Fehlgeburt nicht alleine durchführen!

Liebe Leserin, bitte beachte: Ich bin weder Arzt noch Hebamme oder sonstige qualifizierte medizinische Fachperson und kann daher selbstverständlich auch nicht deren Rat ersetzen. Auf dieser Seite schildere ich lediglich meine persönlichen Erfahrungen und Rechercheergebnisse und rate nicht zuletzt auf Grund eben dieser jeder Frau, sich im Falle einer drohenden Fehlgeburt vertraulich an eine Hebamme zu wenden. Dringend empfehle ich zudem, bei einer zuhause geplanten Fehlgeburt, dafür zu sorgen, dass der Partner oder eine sonstige Vertrauensperson während der Fehlgeburt anwesend ist, um bei auftretenden Komplikationen unverzüglich Hilfe leisten bzw. anfordern zu können.

Natürliche Fehlgeburt

4 - 9 Wochenbei 90% der Frauen mit 1 - 2 Wochen Blutung bis Abgang, ca. innerhalb 2-6
  • unklarer Zeitpunkt, evtl. langwieriger Prozess bis zum eigentlichen Abgang
  • natürliche Zeit zum Abschiednehmen wird eingehalten, Abschied ist mit dem Hormonspiegel im Einklang
  • seelische Verarbeitung ist oft besser da individuelle Geschwindigkeit und langsames Abschiednehmen, tatsächliches Erleben des unabwendbaren Abgangs
  • Beginn des eigentlichen Abgangs oft gegen Abends, aber Steuerung des Zeitpunkts nicht möglich, kündigt sich durch Schmerzen und Blutung an
  • Am einfachsten bis 7./8. Woche aber auch darüber hinaus jederzeit eine Option
  • Mit Schmerzen verbunden, teils richtiger Wehenschmerz
  • im Einklang mit dem Körper, natürlicher Abfall der Hormone

  • Natürliche Hormone geben den Anstoß für Wehen

  • bei 90% der Frauen Blutungsbeginn 2-6 Wochen nach Wachstumsende
  • Keine negativen Folgen auf weitere Schwangerschaften zu erwarten
  • kein Warten zu neuer Schwangerschaft nötig, da keine unnatürlichen Verletzungen möglich

  • Nicht möglich bei einer Blasenmole (Fruchtblase ohne Embryo und schnell wachsendes Gewebe, aus dem kein Baby entstehen kann)
  • Risiken: sehr starke Blutung. inkomplette Fehlgeburt, Infektion, Chorionepiteliom (Entartung der Plazenta) möglich


Eingeleitete Fehlgeburt

1 - 3 Wochenbei 84% der Frauen ca. 1 - 4 Tage nach Tablette bis Abgang, jederzeit möglich
  • natürlicher Abgang zum Wunschzeitpunkt, Ungewissheit entfällt, meist 48 Stunden bis nur noch Blutung
  • kann jederzeit nach dem individuellen Zeitraum des Abschiednehmens eingeleitet werden
  • oft bessere Verarbeitung als bei Ausschabung, da erlebter Prozess - dieser kann aber auch negativ empfunden werden (z.B. aufgrund der starken Schmerzen oder Blutung)
  • Jederzeit möglich, zeitliche Steuerung des Abgangs möglich (z.B. Wochenende)

  • Am besten bis 9. Woche, ab 14. Woche auch in Deutschland üblich
  • Unnatürlich starke Wehen möglich
  • erzwungener Abfall der Hormone, künstliche Prostaglandine übernehmen natürliche Funktionen
  • Künstliche Hormone geben statt natürlichen den Anstoß für Wehen, individuelle Dosierung möglich
  • bei 84-98% (unterschiedliche Studien) erfolgreich

  • Keine negativen Folgen auf weitere Schwangerschaften zu erwarten
  • kein Warten zu neuer Schwangerschaft nötig, da keine unnatürlichen Verletzungen möglich, eventuell längere Dauer bis Hormonhaushalt sich reguliert hat
  • Keine Einnahme möglich bei eingenommenen Blutverdünnern, Asthma, uvm.

  • Risiken: Starke Blutung - auch lebensbedrohliche Blutung, sehr starker Wehenschmerz, inkomplette Fehlgeburt, Infektion


Operative Fehlgeburt

1/2 Tagambulant im Krankenhaus mit 1-2 Wochen Nachblutung, jederzeit möglich
  • Schneller Abschluss ohne Ungewissheit, nahezu jederzeit möglich
  • Kann jederzeit nach der individuellen Zeit des Abschiednehmens erfolgen, muss nicht sofort!
  • Sehr oft schlechte seelische Verarbeitung: schwanger in den OP, nicht schwanger wieder heraus, passive Rolle statt aktiver Gestaltungsmöglichkeiten
  • Jederzeit möglich, zeitliche Steuerung möglich (z.B. wenn Großeltern Geschwisterkinder beaufsichtigen können)

  • bis zur 14. Woche, danach medikamentöse Einleitung mit anschließender Ausschabung
  • Meist ohne Schmerzen, keine Wehenschmerzen
  • erzwungener Abfall der Hormone

  • Keine Wehen nötig, künstliches Oxytocin bewirkt zusammenziehen der Gebärmutter
  • Bei etwa 1% der Frauen ist eine zweite Ausschabung nötig

  • 3 Monate warten mindert mögliche Komplikationen bei der Folgeschwangerschaft
  • Abwarten bis erneute Schwangerschaft wird oft empfohlen (1-2 komplette Zyklen)

  • Medikament zum Öffnen des Muttermunds muss davor genommen werden

  • Seltene Risiken: Zweit-OP nötig, Infektion, Trauma, Kleinere Verletzungen beeinflussen Plazenta in Folgeschwangerschaft, Muttermundsschwäche, Narkosekomplikationen, Unfruchtbarkeit/Ashermann Syndrom

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